15. November
Hl. Albert der Grosse Bischof, Kirchenlehrer
Aus schwäbischem Rittergeschlecht stammend, wurde er Dominikaner, kam nach Köln und lehrte an den Konventschulen von Hildesheim, Freiburg i. Br., Regensburg und Straßburg und schließlich an der theologischen Fakultät in Paris und am Generalstudium des Ordens in Köln, wo der hl. Thomas von Aquin sein Schüler wurde. Auf Wunsch Papst Alexanders IV. übernahm er das Bischofsamt zu Regensburg (1260–62), kehrte aber wieder in das Ordensleben und die wissenschaftliche Tätigkeit zurück. Wie kein anderer mittelalterlicher Gelehrter beherrschte er die gesamten philosophischen und naturwissenschaftlichen Kenntnisse seiner Zeit, auch das jüdische und das arabische Wissen, wegen dieser umfassenden Kenntnisse „Doctor universalis“ genannt. Gestorben am 15. November 1280 in Köln. Grab in St. Andreas.
TAGESGEBET
Gott, du Quelle aller Weisheit du hast dem heiligen Bischof Albert
die Gabe geschenkt,
das Wissen seiner Zeit und den Glauben
in Einklang zu bringen.
Gib uns die Weite seines Geistes,
damit der Fortschritt der Wissenschaft uns hilft,
dich tiefer zu erkennen und dir näherzukommen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
ZUM EVANGELIUM Das Gleichnis vom Fischnetz ist dem vom Unkraut unter dem Weizen verwandt (13, 24–30.36–43). Solange diese Welt dauert, leben Gute und Böse nebeneinander, auch innerhalb der Kirche; erst beim Endgericht erfolgt die Trennung. Im Gleichnis vom Unkraut war das Schicksal der Gerechten wenigstens kurz erwähnt: Sie werden leuchten wie die Sonne (13, 43). Im Gleichnis vom Fischnetz wird über die Gerechten nichts gesagt; hier soll vor allem das Gericht über die Bösen betont werden, als Warnung an alle, die geneigt sind, sich zu den Gerechten zu zählen. – Mit den Versen 51–52 wird die ganze Gleichnisrede abgeschlossen. Die Jünger werden gefragt, ob sie alles verstanden haben, und sie antworten ohne Zögern mit Ja. Für die Kirche ist entscheidend, dass die Jünger die Lehre des Meisters richtig verstehen und richtig weitergeben. Wenn sie alles verstanden haben, werden sie auch in neuen Situationen aus ihrem Vorrat das Richtige hervorholen können, sie werden sich nicht ängstlich an alte Formeln klammern, wo neue Lösungen gebraucht werden. – Mt 22, 10; 2 Tim 2, 20–21.
Evangelium Mt 13, 47–52
Neues und Altes
Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.
In jener Zeit sprach Jesus zu den Jüngern: 47Mit dem Himmelreich ist es
wie mit einem Netz, das ins Meer ausgeworfen wurde
und in dem sich Fische aller Art fingen.
48Als es voll war,
zogen es die Fischer ans Ufer;
sie setzten sich,
sammelten die guten Fische in Körbe,
die schlechten aber warfen sie weg.
49So wird es auch bei dem Ende der Welt sein:
Die Engel werden kommen
und die Bösen aus der Mitte der Gerechten aussondern
50und sie in den Feuerofen werfen.
Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.
51Habt ihr das alles verstanden?
Sie antworteten ihm: Ja.
52Da sagte er zu ihnen:
Deswegen gleicht jeder Schriftgelehrte,
der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist,
einem Hausherrn,
der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholt.
FÜRBITTEN
Als Gottes Volk um Christus im Heiligen Geist versammelt, lasst uns aus ganzem Herzen rufen:
■ Erleuchte die Lehrenden der Theologie, dass sie die frohe Botschaft für unsere Zeit verkünden und auslegen.
■ Lass die wissenschaftlich Forschenden mit ihrer Arbeit dem Wohl der Menschen dienen und hilf ihnen, die möglichen Folgen ihrer Entdeckungen im Blick zu behalten.
■ Lass alle Suchenden und Zweifelnden ihren eigenen Weg zu einem glücklichen und erfüllten Leben finden.
■ Sende deinen Geist allen, die in ihrem Leben vor einer wichtigen Entscheidung stehen.
■ Lass uns aus den Werken der Schöpfung die Größe und Güte des Schöpfers erkennen.
Herr, unser Gott, von dir erleuchtet hat der heilige Bischof Albert das menschliche Wissen und deine Offenbarung miteinander verbunden. Hilf uns, durch Wissen und Glauben dir immer näherzukommen durch Christus, unseren Herrn. – A: Amen.