Freundschaft, Liebe und Sexualität – das sind dieThemen eines TeenSTAR-Kurses. Es wäre zu einfach, erläuterte Sr. Dr. Hanna Klaus, die Begründerin des weltweiten TeenSTAR-Programms, auf die Fragen der Jugendlichen Antworten zu geben. Denn dies helfe ebenso wenig, wie Sexualmoral einfach zu predigen: Die Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte habenbestätigt, dass das kaum Einfluss auf die Lebensführung Jugendlicher hat. Die Herausforderung eines TeenSTAR-Kurses besteht deshalb darin, dass die Kursleiter die jungen Menschen dabei begleiten, selbst Antworten zu finden.
Dass die Jugendlichen das annehmen, konnten 90 Vertreter aus 18 Ländern der Erde beim VIII. Internat. TeenSTAR-Kongress vom 31.7.-4.8.14 in Bernried am Starnberger See der weltweiten Statistik entnehmen: TeenSTAR ist ein sehr lebendiges, schnell wachsendes Programm, das mittlerweile auf allen Erdteilen vertreten ist. Nach der Hl. Messe mit dem Augsburger Weihbischof Florian Wörner lauschten weitere 110 am Samstag zur Fortbildung dazugekommene Kursleiter aus Deutschland und Österreich den Ausführungen der TeenSTAR-Gründerin: TeenSTAR startete in den 1980er Jahren, um Abtreibungen zu verhindern. Der einfachste Weg dazu sei, unbeabsichtigte Schwangerschaften zu vermeiden. Dazu sei es nötig, nicht nur theoretisches Wissen über die Entstehung von Babys zu haben, sondern zu begreifen, was die körperlichen Voraussetzungen einer Empfängnis sind, anders gesagt: Man muss die eigene Fruchtbarkeit verstehen. Dieses konkrete Wissen um die eigenen Fruchtbarkeitssignale, die die Jugendlichen an sich selbst wahrnehmen können, ist auch ein wichtiges Mittel, um mögliche Erkrankungen früh zu erkennen, betonte Prof. Dr. Pilar Vigil, die chilenische Präsidentin von TeenSTAR International. Im TeenSTAR-Kurs wird das Fruchtbarkeitsbewusstsein Jugendlicher gestärkt (statt einfach Verhütungsmittel zu erhalten). Die Mädchen und Jungen erkennen die neue Möglichkeit in ihrem Leben, Mutter oder Vater werden zu können. Somit gelangen sie auch zu einer größeren Wertschätzung ihrer eigenen Sexualität und zu Verantwortung. Es führt, berichtet Dr. Klaus, zu mehr Selbstbewusstsein und stärkt die Jugendlichen in ihrer eigenen weiblichen bzw. männlichen Identität.
Zugleich werden die jungen Menschen in einem TeenSTAR-Kurs dazu befähigt, eigene informierte Entscheidungen zu treffen, statt sich nur dem Gruppendruck zu beugen. Sie machen sich darüber Gedanken, was hilfreich für eine gute Beziehung ist. Denn Sexualität betrifft ja nicht nur das Körperliche, sondern hat auch seelische, emotionale und soziale Aspekte. Sie fragen sich, was Voraussetzungen dafür sind, dass Mann und Frau sich gegenseitig in der körperlichen Ganzhingabe ganz schenken können. So sehen sie, dass der angemessene Ort dafür eine liebevolle, auf Dauer angelegte Partnerschaft ist, die staatlicher- wie kirchlicherseits Ehe heißt.