„Winnie Puuh“ – Klar, den kennen wir alle aus unserer Kindheit! Aber Christopher Robin? War das nicht der kleine Junge, der Freund von Winnie Puuh? Der, der den Hundertmorgenwald verlassen musste, weil er ins Internat geschickt wurde? Ahh jetzt klingelt es.
Mittlerweile ist Christopher Robin selbst erwachsen, verheiratet, Vater einer Tochter. Hart arbeitend und wenig Zeit für die eigene Familie. Lange dachte er nicht mehr an Puuh und seine Freude Tigger, Ferkel & Co.
In Kombination mit dem Film „Christopher Robin“ fand am 24.10.2024 im Cineplex Kino in Memmingen ein ökumenischer Kinogottesdienst statt. Ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeitende aus der evangelischen und katholischen Jugendarbeit sowie der Cityseelsorge Memmingen haben den etwas anderen Gottesdienst mit viel Herzblut vorbereitet, bestehend aus wechselnden Filmausschnitten und thematisch passenden Gedanken.
In dem Film geht es um Christopher Robin, der vor lauter Pflichtbewusstsein eines Erwachsenen, vollkommen den Bezug zu seiner inneren Leichtigkeit und Lebensfreude verloren hat. Außerdem geht es um seinen Kindheitsfreund, den Bären Winnie Puuh, der morgens erwacht und plötzlich seine Freunde nicht finden kann. So schreitet er durch eine Tür im Hundertmorgenwald und macht sich auf den Weg, um Christopher Robin zu suchen und ihn um Hilfe zu bitten.
Auf der gemeinsamen Reise geht Christopher Robin Puuhs kindliche Naivität zwar unglaublich auf die Nerven, doch hilft sie ihm allmählich dabei, ein wenig von seiner Fantasie und Momenten des "Nichtstuns" zurück zu gewinnen. Sie entdecken ihre Freundschaft nach all der Zeit ganz neu wieder.
Die Predigt des Kinogottesdienstes inspirierte die rund 120 Besucher:innen dazu, dass es nicht darauf ankommt, wieder vollkommen so zu werden, wie wir als Kinder waren. Vielmehr gilt es herauszufinden, wie es uns gelingt, kleine Freuden und Zeit für die wichtigen Dinge ganz niederschwellig in unseren Alltag einzuweben, bis sie zu neuen Gewohnheiten werden. So wie Winnie Puuh, als er sich einen roten Luftballon wünscht, einfach nur, weil es ihm Freude bereitet. Diese "Luftballonmomente" laden uns dazu ein in der Hektik kurz inne zu halten und uns auf andere Gedanken zu bringen. Das regt die Kreativität an und hilft, die Dinge, die uns beschäftigen, aus einem neuen Blickwinkel betrachten zu können. Und vielleicht machen wir dann auch, wie Christopher Robin, die Erfahrung, dass gelegentliches "Nichtstun" "zum allerbesten Irgendwas" führen kann.
Im Anschluss an den Kinogottesdienst bestand die Möglichkeit, den Film in kompletter Länge anzuschauen.