Du weißt noch nicht genau, wie es nach deinem Schulabschluss für dich weiter gehen soll? Du würdest gerne einmal für längere Zeit das Arbeitsleben austesten und mehr Verantwortung übernehmen? Dann ist ein Bundesfreiwilligendienst genau das richtige für dich!
Julia Schuler zieht nach einem Jahr an der Jugendstelle Memmingen Bilanz.
Nach der Schule wollte ich mir ein Jahr Zeit nehmen, um mich mit meiner Berufsfindung zu beschäftigen und gleichzeitig das „Arbeitsleben“ auszutesten. Dabei ging es auch um Fragen wie: „Möchte ich einen sozialen Beruf ausüben und mit Kindern oder Jugendlichen zusammen arbeiten?“, „Wie ist es so, am Wochenende Dienst zu haben?“ und „Was kann ich selbstständig auf die Beine stellen?“. Deshalb habe ich mich bei der Katholischen Jugendstelle Memmingen beworben und durfte im September meinen Bundesfreiwilligendienst starten, bei dem ich ein Jahr die Jugendstelle unterstützte und trotzdem Zeit für meine Berufsfindung hatte. Ich hätte vorher nie gedacht, dass es mir so viel Spaß machen könnte.
Am erstaunlichsten war für mich, dass ich von Anfang an nicht als Praktikantin, sondern als vollwertige Arbeitskraft von meinen Kollegen gesehen wurde. So bekam ich sofort einen Schlüssel für alle Räume ausgehändigt, auch für mein eigenes Büro, in dem ich viele Arbeitsstunden verbrachte. In den ersten Monaten wurde ich zu vielen Aktionen mitgenommen, um einen Überblick über die Arbeit mit Jugendlichen und die verschiedenen Projekte zu erhalten. Doch schon bald bekam ich meine eigenen Aufgaben, bei denn ich von Anfang an selbstständig arbeiten durfte. Bei Fragen oder Hilfe konnte ich trotzdem jederzeit auf meine Kollegen zukommen. Besonders viel Spaß machte es mir, wenn ich meine Hobbys mit ins Arbeitsleben einbringen konnte. So begleitete ich schon bald eine Band in Mindelheim und half bei der Gründung einer Lobpreisband in Bad Wörishofen. Mein größtes eigenes Projekt war der Kinogottesdienst in Babenhausen. Dabei übernahm ich in Zusammenarbeit mit der PG Babenhausen die Planung und Vorbereitung mit den Jugendlichen, aber auch die Durchführung des Gottesdienstes.
Während des Freiwilligendienstes verpflichtet man sich 5 Wochen an einem Seminar teilzunehmen. Dabei hatten wir Freiwillige die Möglichkeit, uns untereinander auszutauschen und uns politisch und gesellschaftlich weiter zu bilden. Die Seminare waren auch dazu da, Probleme und schwierige Situationen innerhalb des BFD‘s mit unseren Seminarleitern zu besprechen. Aber auch der Spaß kam nie zu kurz. Es sind dabei Freundschaften entstanden, die auch über das Freiwilligenjahr hinaus halten werden.
Ein Freiwilliges Jahr ist unter keinen Umständen ein verlorenes Jahr und kann als Findungsphase oder Austesten eines Berufes sehr gut genutzt werden. Es ist wirklich für jeden zu empfehlen, der noch nicht ganz sicher ist, was er nach der Schule machen soll. Während diesem Jahr werden nicht nur neue Erfahrungen und Kontakte gesammelt, sondern auch persönlichkeitsbildende Elemente wie Selbstvertrauen, Eigenständigkeit und Offenheit gefördert.
Für mich war es ein Jahr voller neuer Aufgaben und Situationen, bei denen ich über mich hinauswachen konnte. Durch die Möglichkeit während des Jahres ein kurzes Praktikum zu machen, habe ich nun auch für mich die beste Ausbildung gefunden und bin sehr glücklich darüber.