Der Verfassungsschutz des Freistaats Bayern hat ein Video mit 10 Tipps gegen Rechtsextremismus veröffentlicht.
Rechtsextremismus hat viele verschiedene Ausprägungen: Parteien kämpfen um Einfluss in Parlamenten. Ideologen versuchen, rassistisches und nationalistisches Gedankengut intellektuell zu verpacken. Antisemiten schreiben der Existenz von Juden die Ursache aller Probleme zu. Neonazis bekennen sich offen zum Nationalsozialismus und treten teilweise aggressiv und kämpferisch auf. Daneben versuchen sie durch die Gründung von Tarnorganisationen, ihre wahren Absichten zu verschleiern.
Rechtsextremisten zielen besonders auf Jugendliche ab, da diese in ihrer Persönlichkeitsstruktur oftmals noch nicht gefestigt sind. Aktionen von Rechtsextremisten sind zumeist darauf angelegt, eine möglichst große Öffentlichkeitswirkung zu erzielen. Dabei nehmen sie auch Anleihen bei der sogenannten „Guerilla-Taktik“ von Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs). Guerilla-Aktionen sollen überraschend und unkonventionell wirken und so Protest, Provokation und Symbolik verbinden. Sie werden – teils auf spektakuläre Weise – meist von wenigen Aktivisten durchgeführt. Diese öffentlichen Stör- und Transparentaktionen werden im Rahmen von Social-Media-Kampagnen inszeniert und verbreitet. Sie orientieren sich konsequent an digitalen Trends, um dem Medienkonsumverhalten junger Zielgruppen gerecht zu werden.
Rechtsextremisten nutzen neben eigenen Internetauftritten verstärkt das Social Web und multimediale Angebote einschließlich Podcasts als Werbe¬- , Kommunikations-¬ und Diskussionsplattform. Insbesondere der hohe Verbreitungsgrad von sozialen Netzwerken unter jungen Menschen macht sie attraktiv, um extremistische Propaganda zu verbreiten, potenziell interessierte Personen anzusprechen, Freundschaften zu knüpfen oder in gemeinsame Gruppen einzuladen.
Auch unverfänglich wirkende Themen, die bei der Bevölkerung auf hohes Interesse stoßen, wie z. B. Umweltschutz, nutzen Rechtsextremisten für ihre Zwecke. Hier besteht die Gefahr, dass Jugendliche und Heranwachsende dabei – ohne es zu bemerken – rechtsextremistischer Propaganda ausgesetzt sind und in die Szene hineingezogen werden. Um Jugendliche mit rechtsextremistischem Gedankengut in Kontakt zu bringen, nutzen Rechtsextremisten auch Musik. Rechtsextremistische Musik ist – zusammen mit sozialen Erfahrungen und gemeinsamen Erlebnissen – ein wesentliches Eintrittstor in die rechtsextremistische Szene.
Der Film will dazu beitragen, den aus rechtsextremistischer Propaganda erwachsenen Gefahren für den Einzelnen entgegenzuwirken und Nutzerinnen und Nutzern 10 Tipps an die Hand geben, wie sie durch umsichtiges Verhalten vermeiden können, selbst in die Fänge von Rechtsextremisten zu geraten.
Weitergehende Informationen finden Sie auf der Homepage des Bayerischen Landesamtes für Verfassungsschutz https://www.verfassungsschutz.bayern.de